Erste Hilfe beim Verschlucken von Putzmittel

Erste Hilfe bei Verschlucken von Putzmittel

 

Nicht erbrechen bei Spülmitteln und ätzenden Stoffen!

Wenn Wasch-, Putz- und Spülmittel geschluckt wurden, können aufgrund der Magenkontraktionen beim Erbrechen Schaumblasen entstehen. Da Schaum auf keinen Fall in die Lunge gelangen darf, kann diese Art von Vergiftungen nicht durch Erbrechen behandelt werden. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder oft nur geringe Mengen an Putz- oder Spülmittel trinken, sodass möglicherweise keine der genannten Gefahren besteht. Ein Glas Wasser darf und soll aber nachgetrunken werden!

Viel häufiger kommen Putzmittelvergiftungen bei alten und verwirrten Menschen vor. 
"Wer eine halbe Flasche Palmolive oder ähnliches austrinkt ist mit Sicherheit nicht 1 bis 4 Jahre alt" Diesen Satz habe ich einmal in einem toxokologischen Fachbuch gelesen. Auch Alkohol und Drogen können zu seltsamen Taten führen.


Aus einem ganz anderen Grund dürfen ätzende Stoffe nicht erbrochen werden: Säuren und Laugen schädigen die Schleimhaut. Der Magen ist gegen Säure (und Laugen) durch eine dicke Schleimschicht gut geschützt, schließlich produziert der Magen selbst Salzsäure. Die Speiseröhre und der Mundraum dagegen sind ungeschützt und würden beim Erbrechen erneut verätzt werden. In diesen Fällen ist Nachtrinken und Verdünnen angezeigt. 
 

Achtung vor Lösemitteln

Sehr gefährlich sind Lösungsmittel wie Nagellackentferner, Benzin, Spiritus und Pinselreiniger – auch sie zerstören die Schleimhaut. Da diese Flüssigkeiten jedoch stark abstoßend riechen, kommen Vergiftungen damit nur selten vor. Vor allem kann die Lunge stark geschädigt werden.

Nachtrinken/Verdünnen

Eine Verdünnung des aufgenommenen Giftes ist bei reizenden und ätzenden Stoffen nötig, weil sie nicht erbrochen werden dürfen. Am besten wirkt das Nachtrinken von Wasser, Tee oder verdünnten Säften.

Geben Sie nicht zu viel zu trinken, es könnte Erbrechen auslösen.

Früher wurde Milch zur Verdünnung empfohlen. Theo­retisch ist das auch sinnvoll. Milch hat die Fähigkeit, ­Säuren und Laugen zu puffern. Die Milch gerinnt aber im Magen, und das ausflockende Eiweiß setzt sich in die Falten von Magen und Darm, da Milch ein Emulgator ist. In manchen Fällen beschleunigt Milch sogar die Aufnahme giftiger Stoffe im Darm. Geben Sie Ihrem Kind also keine Milch zu trinken, um ätzende Stoffe zu verdünnen. 
Versuchen Sie auch nicht, Säuren oder Laugen, die Ihr Kind getrunken hat, zu neutralisieren. 

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